Digitalisierungskonferenz

Programm

Donnerstag, 24.10.2019, Studio Kino, Bernstorffstr. 93-95

17.00 Einlass und Anmeldung
18.00 Begrüßung und Moderation

Sandra Goldschmidt, stell. Landesbezirksleiterin ver.di Hamburg
Karin Schönewolf, DENKtRÄUME und Vorsitzende ver.di Landesbezirksfrauenrat Hamburg

18.30 Eingangsreferat „Wie weiblich ist Arbeit 4.0?“ mit anschließender Diskussion

Die Digitalisierung der Arbeitswelt betrifft viele Bereiche, die mit frauenpolitischem Blick betrachtet werden müssen. Neben der wichtigen Frage nach den Auswirkungen auf frauenspezifische Berufe muss darüber nachgedacht werden, wie Frauen an Digitalisierungsprozessen partizipieren können, um daraus Handlungsmöglichkeiten entwickeln zu können.
Amanda Witkowski, seit September 2017 ist sie in der Forschungsförderung (im Referat für Mitbestimmung im Wandel) der Hans-Böckler-Stiftung (Düsseldorf) tätig. Als wissenschaftliche Projektassistentin betreut sie neben kleineren Forschungsprojekten, den Forschungsverbund „Digitalisierung, Mitbestimmung, Gute Arbeit“.

20.30 Kinofilm „Hi, Ai“ von Isa Willinger

Trailer zum Film

Freitag, 25.10.2019, DGB-Haus, Besenbinderhof 60

8.30 Einlass
9.00 Podiumsdiskussion „Smart City geschlechtergerecht gestalten“

Hamburg ist 2018 im Ranking der Smart Cities in Deutschland auf Platz 1.Was bedeutet das? Was bedeutet eigentlich Smart City? Wie wird das in Hamburg umgesetzt? Werden dabei Bürger*inneninteressen  berücksichtigt? Fließen Erkenntnisse aus der Geschlechterforschung in die Gestaltung der Smart City mit ein? Werden die verschiedenen Bedürfnisse der Geschlechter an urbanes Leben berücksichtigt?  Wenn nein, was muss getan werden, dass sie berücksichtigt werden?
Christian Pfromm, Chief Digital Officer, Amt für IT und Digitalisierung, Hamburg (eingeladen)
Sybille Bauriedl, Professorin, Abt. integrative Geographie, Europa-Universität Flensburg
Heike Sudmann, Fachsprecherin Stadtentwicklung-, Wohnung- und Verkehrspolitik, die LINKE HH
Iris Neitmann, Architektin, BDAao Hamburg
Moderation: Tina Fritsche, Journalistin, Hamburg

11.00 Pause
11.30 Workshops
  1. Möglichkeiten der sozialen Netzwerke und Selbstschutzmechanismen
    Social Media ist heute wichtiger denn je, vor allem wenn es darum geht, sich Gehör zu schaffen. Während durch die effektive Nutzung Reichweite generiert werden kann, können klare politische Positionen und eine aktive Präsens auf Social Media auch zu Benachteiligungen führen, wie zum Beispiel Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen. Ein Workshop über die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke und Selbstschutzmechanismen.
    Sibel Schick, ist freie Autorin und Journalistin. Sie ist 1985 in Antalya, Türkei, geboren und zog 2009 nach Deutschland. Sie ist feministische Aktivistin und Social-Media-Redakteurin.
  2. Frauenleben im Netz sichtbar machen – das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF)
    Die Geschichte von Frauen spielt im kollektiven Erinnern noch immer eine Nebenrolle. Feministische Aktionen seit den 1970er Jahren wurden bspw. von staatlichen Institutionen lange nicht als archivwürdig angesehen und so haben autonome Frauengruppen selbst Archive gegründet, um ihre Geschichte zu bewahren. Auf Basis dieser Sammlungen kann nun die Geschichte der deutschen Frauenbewegungen im Digitalen Deutschen Frauenarchiv (DDF) in all ihrer Spannbreite dargestellt werden. Im Workshop wird das DDF vorgestellt und über die Möglichkeiten der Archivierung der aktuellen Frauenbewegung gesprochen.
    Inga Müller ist feministische Informationswissenschaftlerin. Sie hat mehrere Teilprojekte des Digitalen Deutschen Frauenarchivs geleitet und arbeitet ehrenamtlich beim Frauenbildungszentrum DENKtRÄUME mit.
  3. Digitalisierung im Handel – Chancen und Herausforderungen für eine gendergerechte Qualifizierung und Beschäftigung 
    Um von den digitalen Möglichkeiten profitieren zu können, muss die Neuorganisation der Arbeit auch im Handel von vornherein auch im Interesse der Beschäftigten mitgestaltet werden, dabei wird die Arbeit von Betriebs- und Personalrätinnen immer wichtiger. Sie sollten sich heute schon mit den Folgen der technischen Veränderungen und den veränderten Anforderungen einer digitalisierten Arbeitswelt auseinandersetzen. Denn je höher die kreativen, situativen, analytischen und interaktiven Anteile einer Tätigkeit sind, desto weniger sind sie ersetzbar. Workshop-Inhalte: Veränderung im Sinne von »Arbeiten 4.0« aus Sicht der Teilnehmer*innen; betriebliche Interessenvertretungen als Veränderungs-Agenten; Erfahrungen aus anderen Branchen und Organisationen; Anstoßen, Begleiten und Weiterentwickeln der digitalen Transformation; überprüfen der Eignung verschiedener Vorgehensweisen, Maßnahmen, Konzepte; Umgang mit Widerstand gegen Veränderungen.
    Simone Martinetz, seit 2001 Diplom-Psychologin am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, Stuttgart, Trainerin, Moderatorin und Supervisorin. Forschungs- und Beratungsschwerpunkte: Analyse von zukünftigen Kompetenzanforderungen, Entwicklung von Qualifizierungskonzepten für wissensintensive Dienstleistungstätigkeiten.
  4. Digitalisierung und medizinische Berufe
    Digitale Technologien halten zunehmend Einzug in Krankenhäuser, Einrichtungen der stationären Langzeitpflege und ambulante Dienste. Arbeit und Beschäftigung in diesen Bereichen sind in hohem Maße von weiblicher Erwerbsarbeit geprägt. These ist, dass gerade in diesen von Frauen geprägten Berufsfeldern die Herausforderung der Digitalisierung als reines „Akzeptanzthema“ marginalisiert wird. Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt: Welche Chancen für „Gute Arbeit“ eröffnen sich? Wo drohen neue Ungleichheiten? Was muss passieren, um zu emanzipatorischen Mitwirkungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten auf betrieblicher Ebene zu kommen? Es werden erste Erkenntnisse und Instrumente aus dem BMAS/INQA-Projekt „DigiKIK“ vorgestellt.
    Michaela Evans, Sozialwissenschaftlerin (Schwerpunkt: Arbeit, Organisation, Personal), Leiterin des Forschungsschwerpunktes „Arbeit und Wandel“ am Institut Arbeit und Technik (IAT), Westfälische Hochschule. Zentrale Forschungsfelder  sind: Arbeitspolitik in den Gesundheits- und Sozialberufen, Digitalisierung und Arbeitsgestaltung, neue Beteiligungsformen und Capacity-Building für Betriebs- und Sozialpartner.   
  5. Digitalisierung der Arbeit im Büro – Chancen für mehr Geschlechtergerechtigkeit? 
    Die Forschung in den Bereichen Kaufmännische Arbeit im Büro und Industrielle Produktionsarbeit zeigt aktuell folgende Prognosen: Entwicklungspfade variieren je nach Branche, Betrieb, Abteilung. Das lässt auf eine Offenheit in der Entwicklung schließen, die auch in Hinblick auf mehr Geschlechtergerechtigkeit Gestaltungsmöglichkeiten bieten kann. Der relativ offene Prozess der Digitalisierung mit seinen vielen Unwägbarkeiten bietet Chancen zur Einflussnahme. Da sich in Digitalisierungsprozessen von Arbeit benachteiligende Differenzierungen nach Geschlecht fortsetzen, muss dem aktiv entgegengewirkt werden. Workshop-Inhalte: Vor- und Nachteile der Digitalisierung von Arbeit; Einfluss geschlechterstereotyper Vorstellungen auf den Arbeitsalltag; emanzipatorische Potenziale in Arbeit und Technik; die Zukunft guter geschlechtergerechter digitalisierter Arbeit.
    Dr. Edelgard Kutzner, Soziologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Sozialforschungsstelle der Technischen Universität Dortmund. Forschungsschwerpunkte sind: Arbeits- und Industriesoziologie, Geschlechterforschung (u. a. zu den Themen Arbeitsorganisation, Arbeits- und Technikgestaltung, Arbeitszeit, Betriebsklima, Digitalisierung, Diversity).
  6. Verunsichtbarung von Geschlechterungleichheiten? Ambivalenzen der Digitalisierung der Arbeit 
    Dass die neuen digitalen Technologien potenziell Möglichkeiten für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, für bessere Karrierechancen für Frauen und Neubewertungen von Arbeit bieten, gilt mittlerweile als unbestritten. In dem Workshop sollen empirische Ergebnisse aus dem laufenden Forschungsprojekt „Wandel der Geschlechterverhältnisse durch Digitalisierung“ (gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung), das diese Themen untersucht, vorgestellt und diskutiert werden. Hierbei soll es sowohl um die Frage gehen, welche Angebote und Rahmenbedingungen von betrieblicher Seite geschaffen werden, als auch die Frage, wie Beschäftigte diese nutzen und welche Erfahrungen sie machen. Ein zentrales Thema sind dabei die Ambivalenzen neuer digitalisierter Arbeitsformen wie Home Office und mobile Arbeit, die Bedürfnissen nach souveränem Arbeiten entgegen kommen und neue Möglichkeiten besserer Vereinbarkeit von Beruf und Familie eröffnen, die aber auch neue Belastungen bringen. Insbesondere soll diskutiert werden, inwiefern die neuen Arbeitsformen zu einer Verunsichtbarung von Geschlechterungleichheiten führen.
    Dr. Tanja Carstensen, Soziologin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie, LMU München. Zurzeit Leitung des Forschungsprojekts „Wandel der Geschlechterverhältnisse durch Digitalisierung“ (gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung). Arbeitsschwerpunkte: Gender Studies, Arbeits- und Techniksoziologie, Soziologie der Digitalisierung.
13.00 Mittagspause, inkl. Imbiss
14.00 BarCamp, kurze Einführung
14.15 BarCamp session 1, 3 offene Themen
15.15 BarCamp session 2, 3 offene Themen
16.00 Auswertung und Ausblick
17.00 Ende

Kommentare sind geschlossen.