Lesetipp: Emilia Roig,„Lieben“

Emilia Roig ist Sachbuchautorin, Politologin und Aktivistin mit Schwerpunkt Intersektionalität. Viele kennen sie von „Why we matter“ (gesellschaftskritische Analyse vielschichtiger Formen der Unterdrückung und intersektionaler Diskriminierung) oder „Das Ende der Ehe“ (Plädoyer für das Ende des Patriarchats durch die Abschaffung der Ehe und der Übermacht heterosexueller Paarbeziehungen).

Die zwei Bücher haben mit „Lieben“ gemeinsam, dass sie von der tiefen Sehnsucht nach Befreiung, Gerechtigkeit und Gelassenheit (das meint hier Loslassen von starren Formen) getrieben sind.

Das Buch „Lieben“ beschreibt kapitelweise unterschiedliche Formen der Liebe (z.B. Freund:innenschaft, Natur, Familie, Kosmos …) und klammert bewusst die bereits oft analysierte Verbindung von Sexualität und Liebe aus, da beides nicht zwingend zusammen gedacht werden muss.

Emilia Roig nimmt uns mit ihren wundervollen, eindrücklichen Zeilen mit auf eine Reise, die uns in den Augenblicken des Schmerzes, der Trauer über Verluste und der Dankbarkeit für all unsere Beziehungen erkennen lässt, dass unsere Beziehungsgeflechte uns stets – und meist unsichtbar – umgeben, tragen, halten, fordern und prägen. Emilia Roig zitiert daher auch  J. Baldwin treffend:

„Je länger ich lebe, desto klarer wird mir, dass die Liebe – ob wir sie nun Freundschaft, Familie oder Romantik nennen – darin besteht, das Licht des anderen zu spiegeln und zu vergrößern.“

Emilia Roig: Lieben, Hanser Berlin 2025, 126 Seiten, 20,00 Euro

In unserer Bibliothek ausleihbar unter der Signatur: Ibc 141

Die DENKtRÄUMErinnen

Die Kommentare sind geschlossen.